Banken fordern immer häufiger Fortführungsprognosen vor der Kreditvergabe

Einige alteingesessene Unternehmer können sich noch daran erinnern wie früher Kreditgeschäfte bei der Bank per Handschlag besiegelt wurden. Leider hat diese Vergangenheit mit der Gegenwart nur noch sehr wenig gemeinsam. Selbst Unternehmen, die bereits seit vielen Jahren immer mit der gleichen Bank Geschäfte machen, müssen die Bonität bei jedem weiteren Kredit neu unter Beweis stellen. Je höher die gewünschte Summer ausfällt, umso mehr läuten bei den Bankberatern auch die Alarmglocken. An diesem Punkt wird das Risikomanagement aktiv und fordert Beweise für die Bonität des Unternehmens. Hierzu gehören neben aktuellen Bilanzen ebenfalls die Erstellung einer Fortführungsprognose. Anhand der vorhandenen Werte und Verbindlichkeiten zeigt sich sehr übersichtlich wie handlungsfähig ein Unternehmen momentan ist und welche wirtschaftlichen Aussichten für die nahe Zukunft bescheinigt werden.

Negative Reaktionen werden nicht selten in der Entscheidung berücksichtigt

Werden Unternehmer von der Hausbank zum ersten Mal mit dem Wunsch nach einer Fortführungsprognose überrascht, kann dies durchaus im ersten Moment als ein persönlicher Angriff auf das eigene Unternehmen gewertet werden. In der Realität haben sich nach den Finanzkrisen und die finanziellen Verluste durch Insolvenzen in den letzten Jahren veränderte Richtlinien ergeben. Anstatt diese Bedingung im Vorfeld einer Kreditvergabe persönlich zu nehmen und ablehnend zu reagieren, ist es ein deutlich positiveres Signal, wenn die Kreditnehmer diesem Wunsch entsprechen. Das gilt auch in Bezug auf die spätere Prüfung der vorgelegten Zahlen. Obwohl für die Entscheidung nur Zahlen und Fakten eine Rolle spielen sollten, können auch negative Erlebnisse in den vorherigen Gesprächen einen Einfluss auf die schlussendliche Entscheidung nehmen.

Sich professionelle Hilfe zu suchen ist ebenfalls zulässig

Selbstständige Unternehmer, die sich momentan um einen Kredit bemühen, dürfen dennoch auch das Tagesgeschäft nicht komplett außer Augen lassen. Fehlt aufgrund des vollen Terminkalenders eigentlich die Zeit für die Fortführungsprognose, ist es kein Problem diese Aufgabe an fachkundige Experten weiterzureichen. Auf diesem Gebiet bieten bereits einige Dienstleister Unternehmern ihre Hilfe an. Nach der Beauftragung machen sich diese Betriebe schnell an die Arbeit und können oft bereits nach kurzer Zeit die Fortführungsprognose an den Kunden übermitteln. Hierbei zahlt es sich aus, sich das Ergebnis noch einmal detailliert erklären zu lassen, um gegebenenfalls auftauchender Fragen der Bank zeitnah beantworten zu können.

Die Fortführungsprognosen sind auch für weitere Optionen hilfreich

Halten sich Unternehmer mehrere Optionen für die Finanzierung eines benötigten Geldbetrags offen, kann sich die Fortführungsprognose auch noch an anderer Stelle als hilfreich erweisen. Hierzu gehören zum Beispiel die Verhandlungen mit möglichen Investoren. Deren eigenes Risikomanagement fällt in der Regel nicht weniger gründlich aus als die Bewertung durch die Banken. Sollen die Finanzspritzen nicht lange auf sich warten lassen, ist es immer hilfreich eine aktuelle Fortführungsprognose in der Hinterhand zu haben. Die Ausgabe für die professionelle Erstellung gehört daher mit Sicherheit zu den sinnvollen Investitionen in die Zukunft eines Unternehmens.